Test: Fujifilm X-T1

Fotografische Möglichkeiten

Autofokus

Der Autofokus gilt als die Nemesis des X-Systems. Sowohl die X100 als auch die X-Pro1 litten unter deutlichen Schwächen in diesem Bereich. Mit der Zeit wurden von Fujifilm jedoch nicht nur schnellere Kameras auf den Markt geworfen, sondern auch die bestehenden Modelle mit Firmware-Updates mehrmals verbessert. Heute sind die beiden anderen High-End-Kameras – die X100S und die X-E2 – auch mit der schnellen Konkurrenz auf Augenhöhe. Trotzdem ist Fujifilm das Stigma der langsamen Scharfstellung nie richtig losgeworden.
Mit der X-T1 ist das alles Schnee von gestern. Sie arbeitet mit demselben Hybrid-Autofokus, wie die X-E2 und die X100S. Dabei wird eine Mischung zwischen Phasen- und Kontrasterkennung verwendet. Als direkte Folge findet die X-T1 ihr Ziel schnell, zuverlässig und ausserdem sehr leise. Der Autofokus ist noch einmal spürbar reaktionsfreudiger als derjenige der X-E2 und wird auf Wunsch von einer Gesichtserkennung begleitet.

Manueller Fokus

Wer vorzugsweise manuell fokussiert oder ältere Objektive über einen Adapter anschliesst, kann auf zahlreiche Hilfen bauen. Dazu gehören ein digitaler Schnittbild-Indikator, bei dem die Kanten eines Objekts zur Deckung gebracht werden müssen (siehe Bild unten). Alternativ färbt das «Fokus Peaking» die Kanten des Motivs rot, blau oder weiss und zeigt damit genau, wo die Schärfe liegt. Und zu guter Letzt kann der angepeilte Sucherausschnitt vergrössert werden, damit sich die Schärfe besser beurteilt lässt. Kurz, wer gerne manuell fokussiert, wird mit der X-T1 auch in dieser Beziehung sehr zufrieden sein.
Das digitale Schnittbild hilft bei der manuellen Fokussierung

ISO-Bereich

Die Empfindlichkeit deckt einen Bereich von 200 IOS bis 51’200 ISO ab. Über das Menü lässt sich definieren, bis zu welchem Bereich die Schalterstellungen «H1» und «H2» gehen dürfen. Allerdings sind Raw-Aufnahmen nur bis 6400 ISO möglich – sobald dieser Wert überschritten wird, schaltet die Kamera automatisch auf JPEG um.
Viele Fotografen werden sich jedoch mit der ISO-Automatik der Kamera äusserst wohlfühlen. In den Einstellungen lässt sich die optimale ISO-Zahl einstellen (meistens 200 ISO), die maximale Empfindlichkeit (bis 6400 ISO) und die längste erlaubte Verschlusszeit. Damit ist der Rahmen abgesteckt. Wenn die Vorlage jedoch nicht eingehalten werden kann, geht das zulasten einer längeren Verschlusszeit. Es empfiehlt sich also, der Kamera bis 6400 ISO freien Lauf zu lassen, um verwackelte Bilder zu vermeiden.

Panoramen, Intervalle und Effekte

Ansonsten bietet die X-T1, was man von einer modernen Kamera erwartet: Belichtungsreihen, eine Handvoll Spezialeffekte sowie Schwenkpanoramen, bei denen die Kamera über die Szene geführt wird – alles wie gehabt. Neu ist hingegen die Intervall-Funktion, bei der eine Reihe von Bildern in regelmässigen Abständen geschossen wird, wobei die Zeit zwischen den Aufnahmen auf die Sekunde genau eingeben werden kann.
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