Aus 27.06.2024, 11:12 Uhr

SRG schaltet UKW per Ende Jahr ab

Ende 2024 soll nun wirklich Schluss sein mit UKW. Die SRG schaltet die veralteten UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 ab.
Symbolbild
(Quelle: Skitterphoto/Pixabay)
Wer heute am Radio Nachrichten, Musik, Wetterprognosen oder Verkehrsmeldungen hört, tut dies weitgehend über die digitale Radio-Sendetechnologie DAB+ oder über Internet (IP). Immer weniger UKW-Empfangsgeräte sind in der Schweiz noch in Gebrauch. Aus diesem Grund schaltet die SRG die veralteten UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 ab, wie sie mitteilt.
Vor rund zehn Jahren haben das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die Privatradios und die SRG in enger Zusammenarbeit mit der Planung der Migration von UKW auf DAB+ begonnen. Die damalige Prognose, dass DAB+ zum neuen Radiostandard wird, hat sich bestätigt: die verbleibende reine UKW-Nutzung stagniert bei unter 10 Prozent. Seit 2020 besteht für die Branche keine Verpflichtung mehr, Radio über diese Technologie zu verbreiten, die Aufrechterhaltung von drei parallelen Sendetechnologien ist teuer. Daher hat der Verwaltungsrat der SRG entschieden, die Verbreitung der SRG-Radioprogramme über die veralteten UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 einzustellen.

Neue Investitionen in UKW-Technologie unverhältnismässig

Für die SRG sind Unterhalt und Erneuerung von UKW-Sendeanlagen teuer und daher unverhältnismässig. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der SRG wegen rückläufiger Werbeeinnahmen und der Teuerung sind weitere Investitionen in eine veraltete Verbreitungstechnologie nicht mehr vertretbar. Mit DAB+ und Internet (IP) existieren zwei digitale Empfangsmöglichkeiten, die eine bessere Tonqualität und grössere Programmauswahl bieten, energie- und kosteneffizienter sind und Zusatzinformationen in Text und Bild mitliefern.
Um DAB+ empfangen zu können, benötigt man ein entsprechendes Gerät oder einen Adapter. Seit einigen Jahren werden Neuwagen serienmässig mit digitaler Technologie ausgestattet. Zudem wird das Bundesamt für Strassen (ASTRA) bis Ende Jahr alle Tunnel des Nationalstrassennetzes für den Digitalradio-Empfang ausbauen und die UKW-Antennen ebenfalls abschalten.
Die betroffenen Hörer werden ab Herbst 2024 mit Kommunikationsmassnahmen auf die UKW-Abschaltung vorbereitet.



Kommentare
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Tman64
27.06.2024
Das ist der grösste Fehler der die SRG begehen würde. Es ist gut und recht, dass die Digitalisierung ihren Lauf nimmt, doch sicher nicht ohne eine sichere und bewährte Basis aufzugeben. Ich erwähne nur den Kriegsfall als Hauptgrund, dass nicht fern ab auf andere Kontinente in Europa nicht mehr undenkbar ist. Als erstes würde die Kommunikation ausgeschaltet, was beim digitalen Medium äusserst einfach fällt im Gegensatz zum FM/UKW wo jede sendestation einzeln als Ziel in Betracht gezogen werden müsste. Doch scheinbar ist der Bund nicht interessiert die Bevölkerung informiert zu halten und lässt dafür dem unsicheren digital Medium den Vorzug. Na dann, viel Gück euch allen da draussen. Ist im übrigen ist es äusserst denkbar und keine Utopie mehr, mitten im Krieg zu stehen. Ist leider so, man muss nur die aktuellen Geschehnisse im Auge behalten. Deshalb auch ein grosses Fehler der SRG und des Bundes, wo diesem ihre Zustimmung zur Abschaltung gegeben hat.

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cmarcel
27.06.2024
Wie sind die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels garantiert, wenn mehrheitlich die Fahrzeuge noch nicht mit DAB ausgerüstet sind? Somit ist für den grössten Teil der Fahrzeuge die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels nicht mehr zu empfangen was bedenklich ist.. Automatisch erstellter Thread für Kommentare zum Thema.

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spock
27.06.2024
Wie sind die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels garantiert, wenn mehrheitlich die Fahrzeuge noch nicht mit DAB ausgerüstet sind? Somit ist für den grössten Teil der Fahrzeuge die Sicherheitsdurchsagen in Tunnels nicht mehr zu empfangen was bedenklich ist.. Wie z.B. in der neuen Gubrist-Röhre bereits jetzt schon...

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puntino
27.06.2024
Unmögliche Massnahme, UKW abzustellen, bevor DAB wirklich funktioniert. Bei mir zu Hause kann ich in keinem Raum DAB problemlos empfangen. Ständige Ausfälle. die nur behoben werden können, indem das Radio verschoben wird, oder die Antenne verstellt wird. Dazu kommen Kosten für den Ersatz der bestehenden Radios/Autoradios. Zudem ist die Sendersuche in allen Produkten, die ich bisher sah, sehr mühselig.

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adykopp
27.06.2024
Und schon wieder wurde ein nicht 100 % funktionierendes System auf den Markt gebracht,für das bei weitem noch nicht überall ,die Infrastruktur noch nicht vorhanden ist.

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BEMO
27.06.2024
Irgendwann ist halt Schluss mit alter Technik, wir fahren auch nicht mehr mit der Pferdekutsche durch die Gegend. Die Kosten für den aufwändigen UKW Weiterbetrieb sind sicher hoch und verbrauchen viel mehr Energie die man besser in die neue Technik ivestiert. Die vor allem wenn die Finanzen sowieso knapp werden. DAB+ und Internet funktionieren schon lange einwandfrei und ohne Störungen. Die letzten Funklöcher verschwinden auch nach und nach während bei UKW noch viele Gegenden nur schlecht oder gar nicht bedient sind. Auch im Auto kann ich damit mein Reginaljournal in der ganzen Schweiz empfangen was mit UKW nicht möglich ist. Mit einem Adapter für < 100 CHF ist auch meine Steroanlage zuhause schon seit Jahren problemlos mit DAB+ und mit Internet verbunden.

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Holzbock
27.06.2024
Auch im Auto kann ich damit mein Reginaljournal in der ganzen Schweiz empfangen was mit UKW nicht möglich ist. Mit einem Adapter für < 100 CHF ist auch meine Steroanlage zuhause schon seit Jahren problemlos mit DAB+ und mit Internet verbunden. Leider ist das bei vielen (älteren) Autos eine unsägliche Bastelübung: Ich hatte mir einen in der TCS-Zeitung beworbenen Adapter einer durchaus renommierten Marke gekauft. Schon in den ersten Zeilen der Einbauanleitung las ich Sätze wie "Entfernen Sie zuerst den Dachhimmel" oder "Sägen Sie dann zwecks Kabelverlegung den unteren Teil des Armaturenbretts ab" und "Kleben Sie die Antenne vorsichtig an die Frontscheibe". Wie bitte - ich bin doch nicht blöd. :mad: Nun könnt ihr mir natürlich entgegnen: "Kauf doch gleich ein neues Auto!". Aber ist das denn nachhaltig? Hunderttausende von UKW-Radios sollen nur wegen der SRG auf den Müllhalden in Afrika landen, und/oder auch noch eine Vielzahl von durchaus gebrauchstauglichen PW's? Sorry, ohne mich. (n) Dann höre ich halt wohl oder übel eines der verbleibenden UKW-Lokalradios oder einen deutschen Sender.

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Tman64
27.06.2024
Was nützt die durchsage in Tunnels, wenn das Ziel Daten-Kommunikation (DAB) leichter zu Neutralisieren ist als die UKW? Die DAB Infrastruktur ist leichter zu beeinflussen, zu liquidieren, ganz einfach. Ich sehe das UKW als sichere Reserve die in einem Ereignis, dass durch das DAB nicht mehr abgerufen werden kann, einsatzbereit zur Verfügung steht. Es muss nicht senden wenn diese nicht benötigt wird, doch wenigstens im Notfall darauf zurückgegriffen werden kann. Das SRG wird jedoch dieses System nicht nur stilllegen sondern ganz eliminieren. Ja, DAB ist toll und funktioniert (teilweise eben nicht) aber ganz und gar nicht Kriegssicher.

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Tweety
27.06.2024
Und mit welchem Teil ist es nun am einfachsten, das Auto nachzurüsten? Ohne noch irgendwelche Kabel verstecken zu müssen. Auch dieses Antennenkleben finde ich nicht grad lustig....

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Klaus Zellweger
28.06.2024
Ja, DAB ist toll und funktioniert (teilweise eben nicht) aber ganz und gar nicht Kriegssicher. UKW ist in keinster Weise “kriegssicher”. Wenn es eine “kriegssichere” Infrastruktur gibt, dann ist es das Internet. Dezentral. Das Internet “ist einfach” da – weltweit, und nicht in einem Sendemast auf dem Säntis. Redundat bis-zum-geht-nicht-mehr. Du kannst eine Millionenstadt innerhalb von Sekunden dem Erdboden gleichmachen. Für das Internet ist das nicht einmal eine kleine Unpässlichkeit. TCP/IP wurde mit dem Ziel entwickelt, auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig zu funktionieren und sogar einen Atomkrieg zu überstehen. Die Protokolle sind in der Lage, Paketverluste zu erkennen und zu kompensieren, indem sie fehlende Datenpakete erneut anfordern und diese über beliebige (!) andere Kanäle übertragen. Ein dezentrales, redundantes DNS: Fällt ein DNS aus, warten noch ein paar hunderttausend andere auf ihren Einsatz. Jegliche Art der Übertragung: Das Internet bedient sich der Wi-Fi-Netze, Satelliten, Mobilfunknetze, Glasfasern und mehr. Allein in der Schweiz betreiben die drei grossen Betreiber zwischen 15’000 und 20’000 Mobilfunkmasten. Viel Spass beim Versuch, die alle zu zerstören! Also im Kriegsfall setze ich auf das Internet. Wer sich hingegen mit einem Kurbelradio den Wolf drehen möchte, kann das gerne tun. Ausserdem hat jede ernstzunehmende Armee dieser Welt sowieso eine eigene mobile Funk-Infrastruktur. Und überhaupt: Im Krieg Russland gegen Ukraine drehen sich die Kriegstechnologien um autonome Drohnen, Lenkwaffen oder Munition mit GPS. Um allein gegen diese intelligente Munition zu bestehen, ist es zum Teil überlebenswichtig, das GPS-Signal aus dem Himmel stören zu können. Die UKW-Sender sind hingegen noch weniger kriegsrelevant, als Zigaretten – denn deren Fehlen kann sich direkt auf die Truppenmoral niederschlagen.