Revolut: Banking, wie es sein sollte

So verdient Revolut Geld

So verdient Revolut Geld

So viele Dienstleitungen, und fast alles ist gratis? Das führt zur berechtigten Frage, wie Revolut überhaupt Geld verdient – abgesehen von den Einkünften der Kreditkartentransaktionen, die aber nur den Händler interessieren müssen. Tatsächlich bietet das junge Unternehmen auch Dienstleistungen an, die kostenpflichtig sind.
Dazu gehören zwei weitere Karten, die «Premium» für Fr. 8.99 im Monat und die todschicke «Metal» für Fr. 15.99 im Monat. Während Erstere weiterhin aus Plastik ist, besteht die «Metal» aus – Sie ahnen es bereits – Metall, kommt in edlem Schwarz und zeigt auf der Vorderseite nur gerade den Namen des Inhabers. Dagegen wirkt jede Goldkarte geradezu billig. Allerdings bedeutet das auch, dass die gehobenen Karten pro Jahr etwa 108 Franken respektive etwa 192 Franken kosten – und damit deutlich mehr als konventionelle Kreditkarten.
Beide Karten können Sie bestellen, indem Sie in der App ganz unten auf den Bereich «Mehr» und dann auf die Schaltfläche «Upgraden» tippen. Ob es sich lohnt, ist natürlich Ermessenssache. Die Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Freibezügen am Geldautomaten. Neu ist der vereinfachte Zutritt zu Flughafen-Lounges hinzugekommen. Dazu gibt es günstigere Geräte- und Reiseversicherungen; aber das ist in der Schweiz wohl schwer zu verkaufen, denn wir sind schliesslich ein einig Volk von Überversicherten. Ausserdem steht rund um die Uhr ein Concierge zur Verfügung, der zum Beispiel Reservationen in Restaurants bucht – was immer das wert sein mag.
Die Premium-Karten gehen heftig ins Geld
Quelle: Screenshot / ze
Eine besonders interessante Premium-Funktion sind die Kreditkartennummern, die nach einer erfolgreichen Transaktion gleich wieder ungültig werden. Sie empfehlen sich immer dann, wenn Sie beim zwielichtigen Händler Ihres Vertrauens einkaufen und möchten, dass die Kreditkarte nach der Bezahlung zu virtuellem Staub zerfällt. Revolut bietet aber auch Dienstleistungen an, die sich an Firmen richten und bis zu 1000 Pfund pro Monat kosten. Alle diese Angaben und Vergleiche finden Sie unter revolut.com/our-pricing-plans.

Auswirkungen auf unseren Haushalt

Jeder Mensch bringt seine eigenen Ansichten zu Internet, Kreditkarten und dergleichen mit. Deshalb sind die folgenden Ausführungen nur eine persönliche Schilderung, aber keinesfalls eine Empfehlung.
Etwa einen Tag, nachdem ich die Revolut-App ausprobiert habe, war der Fall klar: Das ist es, was meine Frau und ich für die täglichen Finanzen wollen. Seither sind drei Monate vergangen, in denen am Ende des Monats ein bestimmter Betrag per Dauerauftrag auf unsere Revolut-Karten geladen wird. Gleichzeitig setzte bei uns das grosse Kontensterben ein: Allein drei Rücklagen-Konten der PostFinance wurden aufgelöst und auf den Revolut-Konten in Vaults gebündelt. Ein PostFinance-Konto blieb bestehen, weil es sehr viel einfacher ist, die monatlichen Rechnungen damit zu begleichen, statt mit Revolut.
Für Revolut gibt es einige gute Gründe, aber der wichtigste für uns ist die absolute Kontrolle, wo das Geld hinfliesst. (In vielen Familien die Frage schlechthin.) Revolut zeigt jederzeit, wer wann welche Summe erhalten hat, zeigt die Statistiken, ordnet die Auslagen zu Gruppen und zeigt sogar den Ort der Transaktion auf der Karte. Wenn am Ende des Monats etwas übrigbleibt, wandert der Betrag in einen Vault. Und natürlich verwenden wir Revolut untereinander, um uns gegenseitig auszuhelfen, ohne dabei die Übersicht zu verlieren.
Revolut hat bei unseren Finanzabläufen sehr viel verändert und das immer nur zum Besseren. Gleichzeitig stieg aber auch der Unmut über die Schweizer Banken, die in der ganzen Welt sprichwörtlich sind. Doch unterdessen sind die meisten unserer Geldhäuser zu fetten und faulen Haufen geworden, die bei jeder Gelegenheit die hohle Hand machen, ohne eine echte Dienstleistung zu erbringen.

Fazit: Kontrolle ist alles

Kurz, Revolut bietet eine Fülle an Möglichkeiten, die meistens keinen Rappen kosten. Der Dienst zeigt auf, welche Zukunft auf die Finanzbranche zukommt, vor allem beim täglichen Bedarf. Weil jede Transaktion transparent verläuft und innerhalb einer Sekunde angezeigt wird, vermittelt Revolut trotz abstraktem Plastikgeld das Gefühl der absoluten Kontrolle über die eigenen Finanzen – und das schaffen bei klassischen Banken weder Hochglanzprospekte noch die Banker selbst.



Kommentare
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sirion
28.02.2019
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht zu Revolut! Verwenden Sie für den Versand die kostenlose Option ganz unten, wenn Sie es nicht eilig haben. Es gibt übrigens keine "kostenlose Option ganz unten" für den Versand - dieser kostet CHF 6.99 (hab's soeben ausprobiert). "Kostenlos" ist der Versand, wenn man den Metal-Plan für CHF 15,99 pro Monat hat - aber da kann man wohl nicht mehr von kostenlos sprechen ;-)

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Klaus Zellweger
28.02.2019
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht zu Revolut! Es gibt übrigens keine "kostenlose Option ganz unten" für den Versand - dieser kostet CHF 6.99 (hab's soeben ausprobiert). "Kostenlos" ist der Versand, wenn man den Metal-Plan für CHF 15,99 pro Monat hat - aber da kann man wohl nicht mehr von kostenlos sprechen ;-) Hallo Sirion Danke für das Feedback. Ich habe schon davon gehört, dass der Versand der Karte 6.99 kostet. Bei uns in der Familie war er jedoch für drei verschiedene Revolut-Konten um Weihnachten herum kostenlos. Ich bin davon ausgegangen, dass das so bleibt, aber das ist wohl nicht der Fall*. Sorry! Die Sache mit Revolut ist, dass die App und Dienste ständig in Bewegung sind und im gefühlten Wochentakt verbessert werden: - Der Handel mit Krypto-Währung wurde bei uns über Nacht freigeschaltet, ohne das obligatorische Upgrade auf eine Premium-Karte oder durch Anwerbung. Das geschah scheinbar aus einer Laune von Revolut heraus. - Der vereinfachte Zugang zu den Flughafen-Lounges wurde eingeführt, als der Artikel geschrieben wurde, kurz nachdem er auf «irgendwann» angekündigt wurde. Oder anders gesagt: Wenn morgen die Hälfte dieses Beitrags überholt ist, bin ich der Letzte, der sich wundert. :p ----- * Ich belasse die Angaben im Artikel, weil scheinbar schon vorher solche Aktionen stattfanden.

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patrick
28.02.2019
Das mit den Versicherungen solltet Ihr löschen. Im Revolut Forum sind viele Leute drauf reingefallen, einige haben sogar den ombudsmann eingeschaltet. Gilt nur für "Residents of EEA".

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Klaus Zellweger
28.02.2019
Das mit den Versicherungen solltet Ihr löschen. Im Revolut Forum sind viele Leute drauf reingefallen, einige haben sogar den ombudsmann eingeschaltet. Gilt nur für "Residents of EEA". Seite 4, Screen unten: Da steht bei den Versicherungen klar „Demnächst“. Wer zum Geier kommt auf die Idee, bei einem kostenlosen Konto mit kostenloser Karte den Ombudsmann einzuschalten? Und selbst wenn die Versicherungen nicht kommen, wird sich wohl niemand deswegen in den Schlaf weinen.

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patrick
01.03.2019
Wer zum Geier kommt auf die Idee, bei einem kostenlosen Konto mit kostenloser Karte den Ombudsmann einzuschalten? Wer hat davon gesprochen dass die Versicherungen beim Gratisangebot dabei sind? Bis vor kurzem wurden die Versicherungen beim Upgrade auf Premium/Metal angepriesen, nach dem Upgrade waren diese jedoch plötzlich verschwunden. Und das nur bei Schweizer Kunden. Seite 4, Screen unten: Da steht bei den Versicherungen klar „Demnächst“. Das steht auf Seite 5. Kreuzfalsch, nicht? Neu ist der vereinfachte Zutritt zu Flughafen-Lounges hinzugekommen. Dazu gibt es günstigere Geräte- und Reiseversicherungen; aber das ist in der Schweiz wohl schwer zu verkaufen, denn wir sind schliesslich ein einig Volk von Überversicherten.

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Klaus Zellweger
01.03.2019
Wer hat davon gesprochen dass die Versicherungen beim Gratisangebot dabei sind? Bis vor kurzem wurden die Versicherungen beim Upgrade auf Premium/Metal angepriesen, nach dem Upgrade waren diese jedoch plötzlich verschwunden. Und das nur bei Schweizer Kunden. Das steht auf Seite 5. Kreuzfalsch, nicht? Ich empfehle, den Ombudsmann anzurufen und ziehe mich in der Zwischenzeit aus dieser sinnlosen Diskussion zurück.

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charttrend
01.03.2019
Meine Erfahrungen mit der Revolut App, bzw. der Gratis Prepaid Kreditkarte sind durchwegs positiv. Vor allem die attraktiven Umrechnungskurse, ohne 1.75% Bearbeitungszuschlag wie bei meiner Hausbank, überzeugen mich, nur noch diese Kreditkarte zu benutzen. Mein Sparkonto bei meiner Hausbank zu kündigen und alles auf mein Revolut Konto zu überweisen, würde ich trotzdem nicht machen. Immerhin ist Revolut "nur" eine start-up Bank, mit den entsprechenden Risiken.

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regor
01.03.2019
Konto hinzufügen Hallo Frage zu diesem Satz: Wenn der US-Dollar gerade schwächelt und Sie sich ein Polster für die nächsten Ferien anlegen möchten, können Sie innerhalb von Sekunden ein Dollar-Konto hinzufügen und zum aktuellen Kurs füttern – und auch das ganz ohne Kosten. Gillt das auch für andere Währungen, z.B. Thai Bath? Und wird die Karte in Thailand auch verbreitet akzeptiert? Gruss und Dank Roger

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Klaus Zellweger
01.03.2019
Hallo Frage zu diesem Satz: Wenn der US-Dollar gerade schwächelt und Sie sich ein Polster für die nächsten Ferien anlegen möchten, können Sie innerhalb von Sekunden ein Dollar-Konto hinzufügen und zum aktuellen Kurs füttern – und auch das ganz ohne Kosten. Gillt das auch für andere Währungen, z.B. Thai Bath? Und wird die Karte in Thailand auch verbreitet akzeptiert? Gruss und Dank Roger Hallo Roger Ja, du kannst ein Konto in Thai Baht (THB) anlegen. Die Karte wird wohl in Thailand so gut oder schlecht akzeptiert, wie jede andere Visa oder Mastercard. Grüsse ... Klaus

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patrick
01.03.2019
Ich empfehle, den Ombudsmann anzurufen und ziehe mich in der Zwischenzeit aus dieser sinnlosen Diskussion zurück. Darf ich fragen inwiefern die sinnlos ist? Du schreibst im Beitrag, Versicherungen sind dabei, stimmt aber für schweizer nicht. Hier noch ein Thread zur "sinnlosen Diskussion": https://community.revolut.com/t/swiss-users-beware-metal/73781