Wie viele Daten hat meine SSD geschrieben?

Hinweise zum Schluss: Was beeinflusst die Lebensdauer?

Ein Algorithmus in modernen SSDs sorgt dafür, dass die Zellen einigermassen gleichmässig abgenutzt werden. Dennoch können einige Zellen etwas früher als vorgesehen ausfallen. Solange es nur wenige sind, macht das in der Regel nichts, denn hierfür halten die SSDs Reservezellen bereit.
Wird viel geschrieben, nutzen sich die Zellen schneller ab. Das ergibt die drei folgenden wichtigen Hinweise.

Exzessives Schreiben

Die Installation einer Anwendung und das Speichern von Bildern und Dokumenten gehören nicht zu den besonders intensiven Schreibvorgängen. Was hingegen ständig und viel auf den Datenträger schreibt, sind Anwendungen, die viele temporäre Dateien erzeugen, bloss, um sie später wieder zu löschen. Das Benutzerprofil des Webbrowsers gehört zum Beispiel zu den fleissigen Schreibern. Auch bei häufigen Videoschnitt-Tätigkeiten werden der SSD etwas mehr Daten als üblich zugemutet.
Im Normalfall muss man sich aber über all dies keine Sorgen machen, sofern man den Zustand der SSD zum Beispiel mit CrystalDiskInfo hin und wieder prüft und das Laufwerk betreffend Füllstand nicht allzu stark strapaziert.

Füllstand des Laufwerks

Je mehr freien Platz Sie auf der SSD haben, desto mehr «Luft» hat die SSD-interne Software, um die Schreibvorgänge gleichmässig zu verteilen. Bei einem Füllstand von 80 oder gar 90 Prozent bei einer SSD, auf welche das System und die Anwendungen viele Daten schreiben, sollten Sie sich einen Umzug auf ein grösseres Laufwerk überlegen. Oder aber das Auslagern besonders grosser Datenhappen auf ein Zweitlaufwerk. Das sollte dann allerdings ein physisches Zweitlaufwerk sein, nicht einfach eine andere Partition auf derselben SSD.

Nicht defragmentieren

Moderne Betriebssysteme (inklusive Windows 10 und 11) behandeln SSDs standardmässig bereits richtig. Das bedeutet, dass zum Beispiel keine automatische Defragmentierung stattfindet.
Früher war es so: Auf den alten Festplatten mit den rotierenden magnetischen Scheiben wurden Daten manchmal nicht in einem Stück, sondern in mehreren Teilen (Fragmenten) gespeichert. Der Anfang der Datei vielleicht am Anfang des Datenträgers und der Schluss irgendwo in der Mitte. Das erforderte längere Reisen des Lesekopfs und führte zu einer langsameren Zugriffszeit. Durchs Defragmentieren wurde zusammengefügt, was zusammengehörte, was die Geschwindigkeit vorübergehend wieder etwas erhöhte.
Anders bei SSDs: Bei SSDs gibt es keinen Schreib- oder Lesekopf, der irgendwohin reisen muss, da die Zellen direkt adressiert werden. Ein Defragmentieren ist hier sinnlos und sogar kontraproduktiv. Dadurch würden zahlreiche Schreibvorgänge durchgeführt, die lediglich die Zellen abnutzen, aber ansonsten keinen Vorteil bringen. Verzichten Sie daher aufs Defragmentieren.



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